Die Ergebnisse im Überblick
Mit der eingangs gestellten Frage nach den Empfindungen wird deutlich, dass die Roboter vor allem auf Interesse und Faszination seitens der Beschäftigten stoßen.
Die von den meisten genannte Hoffnung bezieht sich darauf, Bibliotheken durch den Robotereinsatz als modern und technologisch fortschrittlich zu positionieren (93 %). Ein großes Potenzial sehen die Beschäftigten auch darin, mehr Menschen den Zugang zu Bibliotheken zu ermöglichen, indem der Roboter sich ihrer (Fremd-)Sprache anpasst und somit die Interaktion erleichtert (86 %). Eine solche Erweiterung des Personenkreises von scheinbar bisher eher ausgeschlossenen Kund:innen spiegelt sich ebenfalls in der überwiegenden Hoffnung wider, Roboter als Ansprechpartner für schüchterne Menschen einzusetzen (76 %). Etwa 87 % der Beschäftigten sind dagegen wenig optimistisch, durch Roboter die Existenz von Bibliotheken sichern oder eigene Aufgaben besser erfüllen zu können (70 %).
Zum Ausdruck kommen diese geringen Leistungserwartungen auch in den von den meisten geteilten Sorgen vor häufig auftretenden Defekten der Roboter (75 %) und zusätzlichem Aufwand für die Mitarbeitenden (64,4 %). Außerdem fehle es einem Roboter den Beschäftigten zufolge an Empathie und Einfühlungsvermögen, wodurch er kein „vollwertiger“ Gesprächspartner darstellen könne.
Dennoch liegt ihre größte Sorge in einer weniger persönlichen und menschlichen Kommunikation (81 %) und auch der Verlust sozialen Austauschs wird mehrheitlich befürchtet (57 %). Diese augenscheinliche Widersprüchlichkeit ließe sich damit erklären, dass die Beschäftigten angesichts der rasanten Entwicklungen im Bereich KI einen an Nutzen geknüpften technologischen Fortschritt erwarten, bei dem künftig auch eine perfektionierte Imitation „persönlicher“ Interaktion ermöglicht wird.
Als das größte Risiko beim Robotereinsatz wird das Abhängen älterer Menschen wahrgenommen, sodass eine frühzeitige Einbindung und Schulung dieser Personengruppe als eine dringende Notwendigkeit resultiert. Ein Arbeitsplatzverlust und eine Überforderung der Mitarbeitenden rangieren auf mittlerem Risikoniveau, während den Datenschutz und die Privatsphäre tangierende Probleme das Schlusslicht bilden.
Die Beschäftigten wurden auch gebeten, sich den Robotereinsatz in ihrer eigenen Bibliothek vorzustellen und einzuschätzen, welche Bedingungen zutreffen würden. Als die größten Hürden haben sich die geeignete Gestaltung der Räumlichkeiten (56 %) und finanzielle Ressourcen (53 %) herausgestellt. Fortbildungsangebote für den Umgang mit Robotern (64 %) und die Mitsprache sowie Beteiligung der Mitarbeitenden (58 %) wären dagegen für die Mehrheit bestehende Bedingungen.
Schließlich kann nachgewiesen werden, dass die meisten ein eher hohes Vertrauen in Roboter haben. So sind bspw. knapp 66 % der Befragten davon überzeugt, dass die Roboter nur gemäß den programmierten Einstellungen handeln und mehr noch, dass sie niemandem schaden werden (77 %).
Darüber hinaus ist untersucht worden, ob und in welchen Zusammenhängen die Ergebnisse stehen. Die Analyse hat u.a. ergeben, dass die Hoffnungen höher und Befürchtungen sowie Risikowahrnehmungen geringer sind, wenn: die Beschäftigten ein hohes Vertrauen in und eine positive Meinung von Robotern haben sowie die Einsatzbedingungen in ihren Bibliotheken vor Ort für geeignet halten.